Kunst am Bau | Kunst im öffentlichen Raum
     
Preise
2. Platz: „Auferstehung“ – großformatige Grafik für die Stadtkirche Haiger
3. Platz: Zeitreise“ – sechs Installationen für die Stadt Traunstein, Stadtraumgestaltung
Beauftragungen
2022 Fassadenprojektion Ez ChaimSynagoge in Leipzig
Förderungen
2021 Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, „Bayern Spielt“ | Förderung der Veranstaltungsreihe „Die Schöpfung“
Ankäufe
2019 Bischofskonferenz Australien, Braddon | aus Jakobs Weg, Holzdrucke
2023 Stadtkirche Haiger | Grafik „Auferstehung“


Künstlerische Position
Meine Arbeit für Kunst am Bau zielt auf das Schaffen von Räumen mit den Mitteln von Kunst. Die künstlerische Gestaltung ist architekturbezogen und zielt darauf, Räume aufzuwerten und sie mit Leben zu füllen, um sie für Nutzer erlebbar zu machen. In meiner Arbeit schaffe ich eine Brücke zwischen der Raumnutzung und den künftigen Nutzern, indem sie den Zweck des Gebäudes aufgreift und dessen Intentionen vermittelt. Ich fasse das Thema, das für den Ort relevant ist, in eine künstlerische Sprache, um dieses nachvollziehbar bereitzustellen.

In der Planung der Kunst am Bau berücksichtige ich den Architekturbezug sowohl inhaltlich als auch formal durch eine situationsspezifische Arbeitsweise, die die vorhandene oder planerisch vorgestellte Architektur aufgreift, um sie fortzusetzen, zu komplementieren oder abzuschließen, aber auch, um in sie einzugreifen und gegebenenfalls Kontrapunkte zu setzen.

Ein persönliches Anliegen ist das Schaffen von positivem Raumempfindes für die Menschen, die die künstlerisch gestalteten Orte nutzen werden, indem ich bewusst ästhetische Kriterien für die Kunst am Bau berücksichtige. Während der Planungsarbeit erschließe ich das vorliegende Raumkonzept, um vorhandene oder potenzielle Ästhetik zu begreifen und im Sinne der Aufgabenstellung fortzusetzen und in ein Raumerlebnis zu überführen. So formuliert meine Arbeit für Kunst am Bau den vom Auftraggeber vorgegebenen Zweck von Räumen in ästhetisch positiver Wirkung mit stetem Blick auf deren zukünftige Nutzer.

Zu den zentralen Techniken meiner übrigen künstlerischen Arbeit gehören neben Druckgrafik in Hoch- und Tiefdruckverfahren die Malerei, deren konzeptionelle Aspekte und Erfahrungswerte in meine Arbeit für Kunst im öffentlichen Raum / Kunst am Bau einfließen.

 
     
     
 
  Entwürfe und Konzepte  
     
  Kunst am Bau für Haus der Bayerischen Geschichte Regensburg
 
 
 

Aufgabenstellung
Das Haus der Bayerischen Geschichte verfolgt das Ziel, Bayerische Geschichte und Kultur nahezubringen.
Die Kunst am Bau soll das Bauwerk innen und außen aufwerten, die Außenwahrnehmung unterstützen und einen Bezug zur Geschichte Bayerns und zur Nutzung des Gebäudes und seiner Architektur herstellen.

Entwurf – "Bayerns Raute" an drei Standorten
Für das Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg wird an drei Standorten
Museum Gebäudehülle, Foyer Bavariathek und Innenhof Bavariathek „Bayerns Raute“ verarbeitet.

Konzept und Leitgedanke
Die Raute wurde bereits im 12. Jahrhundert vom Grafen von Bogen als Wappen verwendet. Ihr Ursprung geht auf Schilde zurück,
die zur Verstärkung mit einem silbernen rautenförmigen Gitter überzogen waren. Im 13. Jahrhundert wurde die Raute
von den Wittelsbacher Herrschern übernommen und sukzessive in das Wappen Bayerns integriert.
Die Raute, die während der NS-Diktatur als Staatssymbol verboten war, steht als starkes Kennzeichen für die Geschichte Bayerns.
Ihre Verwendung dient der Identifikation mit dem Land. Sie symbolisiert die kulturelle Vielfalt der Regionen, die wechselhafte
Zu- und Abnahme des Staatsgebietes und diente über Jahrhunderte als Signum für Bayern als eigenständiges Staatsgebilde.

Da der Ursprung der Raute auf den Schild zurück geht, steht die Raute auch für den Schutz des Individuums.
Dessen Konstituierung innerhalb des Staatsgebietes Bayern erhielten seine Bürger mit den drei zentralen
Verfassungen von 1808, 1818 und 1946. Somit können die Rauten des bayrischen Staatswappens auch verstanden werden
als Versatzstücke der Verfassung, die den Schutz des Individuums innerhalb des Staats im Laufe der Geschichte
Stück für Stück ausweitete und festigte. Die Arbeit begreift die Raute als Symbol für die einzelnen Bestandteile der bayrischen Verfassungen mit ihren Ordnungen, Rechten und Pflichten, die immer mehr an Freiheit für die Bürger gewährleistete.

 
     
  Fassade Museum  
     
 

Die Gebäudehülle trägt eine Keramikfassade, die aus vorgehängten Keramikplatten und Keramik-Einzelstäben besteht.
Der Entwurf sieht vor, die Bereiche, die mit Keramik-Einzelstäben versehen sind, farbig zu gestalten. Die Gestaltung ergibt ein Rautenmuster mit jeweils angeschnittenen Rauten. Die Bereiche, die mit Keramikplatten behangen sind, werden in ihrem ursprünglichen Bestand belassen, sodass sich zwischen der weiß-silber-blauen Farbgebung der Keramikstäbe mit dem Siena-Ocker-Farbton der Keramikplatten ein dynamischer Kontrast ergibt.

 
   
 
     
  Die Fassade, die vom Flusslauf aus ungehindert einsehbar ist, erhält mit der weiß-silber-blauen Farbgebung eine Aufhellung,
die einen vitalisierenden Akzent setzt und Aufmerksamkeit erregt. Das Rautensymbol in seiner großen Dimension ist von weitem
her gut erkennbar und verleiht dem Gebäude ein Identifikationsmerkmal, das einen unmissverständlichen Kontext auf seine Funktion
als Museum für Bayerische Geschichte anbietet.
 
 
 

Die einzelnen, reliefartig aus der Fassadenfläche hervorstehenden Keramikstäbe werden an ihren drei Seiten mit Farbe versehen.
Die einzelnen Keramikstäbe haben eine Seitenlänge von jeweils 6 cm. Die drei sichtbaren Seiten werden mit drei variierenden Abbildungen des Rautenmotivs versehen, sodass ein Lentikular-Effekt entsteht, der sich mit dem Standort des Betrachters verändert.

Material: wetterresistente, haltbare Farbe, die auf die Keramikstäbe aufgetragen wird.

 

 
Detail: Keramikstäbe mit Farbgebung
 
   
  Innenhof Bavariathek | OG2 und OG3  
     
  Über dem Innenhof der Bavariathek wird ein großes Segel in Form einer Raute aus Glas aufgehängt.
Das Segel besteht aus vielen kleinen Rauten, die in Abstufungen der beiden Farben Blau und Silber/Weiß gehalten sind.
Abhängig von der Sonneneinstrahlung werfen die Gläser blaue und gelb-orange Lichter auf die umliegenden Flächen des Innenhofs. Das Sonnenlicht wird in Blau transmittiert und in Gelb-Orange reflektiert.
Mit dem wechselnden Lichteinfall entsteht kontinuierlich ein dynamisches, wechselhaftes Lichtspiel innerhalb des Innenhof-Raumes.
 
   
 
Ansicht von oben  
   
  Ansicht Seite  
     
  Die blauen Einzelgläser liegen gekippt in unterschiedlichen Winkeln in der Form, sodass sie bei Sonneneinstrahlung das Licht z.T. transmissieren, z.T. reflektieren. Dabei ergeben sich Farbeffekte in unterschiedlichen Abstufungen von Gelb-Orange und Blau auf den Umgebungsflächen des Innenhofs.
 
   

Seitenlänge Einzelgläser:
50 cm
Form: Welle quer durch die Fläche Formgebung:
Skelett aus Stahlseilen Befestigung an den oberen Abschlüssen der Umgebungswände durch Stahlseile.

Format der großen Raute:
Seitenlängen 10 m x 9 m
Material Einzelgläser:
Dichroitisches Glas

 
Ansicht Vorne
 
 
  Foyer Bavariathek | Glasbrüstung  
     
  Im Foyer der Bavariathek wird die Brüstung im 1. OG mit buntem Glas versehen,
das die Rauten des Bayrischen Wappens in blauen und weiß-grauen Farbabstufungen abbildet.
Jede der drei Brüstungsseiten widmet sich einer der drei Verfassungstexte, indem einzelne Paragraphen oder Sätze
aus der Präambel, sowie die vollständige Präambel der Verfassung von 1946 in Textform wiedergegeben werden.
 
   
   
   
 
  Ansichten und Grundriss  
  Material: Buntglas
Die Texte werden im Sandstrahlverfahren in das Glas eingraviert.
Formate: Frontwand 8,30 m x 1,10 m und zwei Seitewände mit je 6 m x 1,10 m
 
 
   
   
   
 
  Kunst am Bau für Schulneubau in Berlin Lichtenberg
 
 
  Aufgabenstellung
Für die Kunst am Bau gibt der Auftraggeber kein Thema vor. Der Entwurf soll sich mit den räumlichen, architektonischen und sozialen Dimensionen und Situationen der Schule befassen. Mögliche Bezugspunkte sind die künstlerische Belebung innen oder außen, Integration und Toleranz sowie die Identifikation mit der Schule.

Entwurf – Brunnen im Pausenhof "Aktion" und Bodenfliesen für den Pausenhof "Kommunikation"
Der Entwurf sieht für beide Pausenhöfe Installationen vor, die sich ergänzen und miteinander korrespondieren. Der Pausenhof "Aktion" erhält einen Brunnen in Form eines Basketballs, der Hof "Kommunikation" wird mit zehn grafischen Bodenfliesen belebt.

 
   
 
     
  Konzept
Die Installationen vermitteln gemeinsam die Bedeutung von Bildung als Grundlage zur integrativen Förderung aller Schüler, indem sie verschiedene Fachbereiche thematisieren und deren Zusammenwirken gestalterisch umsetzen.

Pausenhof "Aktion": Basketball ist ein allgemein verständliches Signum für Integration, für jeden spielbar, weit verbreitet, fördert Team- und Kommunikationsfähigkeit.
 
   
   
     
  Pausenhof "Kommunikation": Jede der zehn Bodenfliesen widmet sich einem Fachbereich, der in Sekundarstufe 2 unterrichtet wird. Die grafische Ausarbeitung fokussiert Themen aus dem Unterricht, verbindet die Fächer gleichwertig miteinander und dokumentiert die Vielfalt der Lerninhalte

Material
Naturstein, farbig
 
   
Botanik Deutsch   Mechanik
 
   
 
Latein Geometrie
 
 
   
   
   
 
  Spielbereich für Anne-Frank-Schule in Zwickau
 
 
  Aufgabenstellung
Für den Außenspielbereich der Anne-Frank-Schule in Zwickau ist ein Kunstwerk als Sitz- und Spielbereich gewünscht, das den Außenbereich der Schule in origineller, ästhetischer und funktionaler Weise aufwertet und zum kreativen Umgang anregt. Gewünscht wurde eine Spiel- und/oder Erlebnisoase mit niederschwelligem Aufforderungscharakter, die sich mit der Spezifik der Schule mit Kindern der Altersgruppe von 6–11 Jahren auseinandersetzt. Für die Aufstellung des Spielbereichs stehen zwei Freiflächen zur Verfügung, die mit Bäumen bepflanzt sind.

Entwurf – Buchlandschaft
Die Idee setzt sich konkret mit der Namensgeberin Anne Frank auseinander, die sich intensiv mit Literatur im weitesten Sinne beschäftigt hat. Zugleich schlägt das Kunstwerk einen Bogen zur Alltagsrealität der Kinder in der Anne-Frank-Schule, wo auch sie sich mit Literatur in vielfältigem Sinne - sei es zur Mathematik, Geschichte oder Biologie etc. - beschäftigen. Der Entwurf zeigt einen Sitz- und Spielbereich in Form einer Buchlandschaft. Die Buchlandschaft bietet den Kindern einerseits einen Platz zum Sitzen, Klettern, Balancieren oder Verstecken, sowie einen markanten Treffpunkt mit einladender Ausstrahlung. Andererseits transportiert sie eine positive Einstellung zur Literatur und animiert Kinder dazu, sich selbständig und selbstverständlich damit zu beschäftigen.

 
   
   
     
  Gestaltungskonzept
Die Bücher tragen zum Teil Texte, die Anne Franks Tagebuch entnommen sind, sowie Grafiken mit unmittelbarem Bezug auf das Leben von Anne Frank, wie zum Beispiel ein Füllfederhalter, Schlittschuhe, ein holländisches Fahrrad und mehr.
Die Farbgebung folgt dem Farbkonzept der Architektur des Schulgebäudes. Ebenso folgt die Kreisform der architektonischen Grundform des Baukörpers.

 
   
   
     
  Material und Oberflächen
Die Buchlandschaft besteht aus Aluminium, die Oberflächen werden lackiert, Da die Bücher versetzt angeordnet sind, besteht ausreichend Luftzirkulation zur Abkühlung des Materials bei intensiver Sonneneinstrahlung. Zusätzliche Öffnungen innerhalb des Buchkorpus sorgen für weitere kühlende Luftzirkulation. Die Versiegelung mit Lack sorgt für eine hitzeabweisende UV Filterung.

 
   
   
     
  Zwei Formate
Als miteinander kombinierbare Elemente werden eine Variante im Vollkreis und eine Variante mit zwei Segenten für die Buchlandschaft vorgeschlagen, die unter je einem der Bäume auf den vorgesehenen Freiflächen platziert werden.
 
   
   
   
   
 
   
   
   
 
  Eingangsgestaltung Sankt Leonhard, Braunschweig
 
 
  Aufgabenstellung
Der Eingangsbereich, der in das neu bebaute Areal St. Leonhard führt, soll gestaltet werden. Bezüge zur Architektur, zum diakonischen Charakter, sowie christlichen Werten der Stiftung sollen erkennbar sein.

Entwurf – Glaskunst-Fassade in Mosaik-Gestaltung

Die Fassade des Eingangsbereichs zum „Quartier St. Leonhard“ (Gesamtfläche der Fassade am Eingangsbereich 4 x 5,5 Meter) wird mit einer Fläche aus Glaskunst gestaltet, die vollflächig auf die Wandfläche gesetzt ist. Die Glasfläche wird mittels Ankern rückseitig an der Wand befestigt.

 
   
 
     
  Motiv
Die Darstellung zeigt im Vordergrund die St. Leonhard Kirche, die den Mittelpunkt des Areals „Quartier St. Leonhard“ bildet. Die Kirche im Vordergrund ist angeschnitten und gibt den Blick auf die architektonische Neugestaltung frei, die das Areal nach dem Ausbau prägt. Die Gestaltung der Glaskunstfläche verweist auf die im Quartier gegebene Verbindung von historischer mit moderner Architektur.

 
   
 
     
  Raster
Über der Bildkomposition liegt ein Raster, dem eine Aufteilung in Farbflächen folgt. Das Raster stellt eine Abstrahierung des Wegenetzes dar, das sich durch das Quartier zieht.

 
   
 
 
     
  Bezüge
Die Kirche im Vordergrund der Bildkomposition markiert ebenso wie die Gruppierung der Häuser hinter der Kirche die Rückbindung auf die diakonischen Nutzung und die christlichen Werte der Stiftung.
 
   
 
 
 
   
   
   
 
  Corona-Denkort für Kirchengemeinde in Essen
 
 
 

Aufgabenstellung
Es soll ein Corona-Denkort für eine Kirchengemeinde in Essen entstehen, der die Corona-Zeit thematisiert, zum Innehalten einlädt und zugleich die Möglichkeit für lithurgische Feiern und Versammlungen im Freien bietet.

Entwurf – Blickwechsel – Glaube in Zeiten von Corona
Kapelle in Form einer Litfaßsäule

Der Entwurf sieht eine Kapelle in Form einer Litfaßsäule vor. Er verwandelt die Litfaßsäule, die auf ihrer Vorderseite offen ist, in eine begehbare Kapelle und öffnet damit für die Situation der Corona-Zeit die Perspektive des christlichen Glaubens. Die Kapelle lädt den Besucher zu einem Blickwechsel ein, indem sie der konkreten Bedrohung während der Corona-Zeit die Zuversicht und den Trost des Wortes Gottes gegenüberstellt. Die Rückwand der Litfaßsäule ist durch ein Kreuz aus Glas durchbrochen und deutet den angebotenen Blickwechsel von beiden Seiten her an. Von außen zeigt sich die Säule mit Plakaten voller Schlagworte, mit denen die Menschen während der Corona-Zeit konfrontiert waren. Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Säule offen und kann betreten werden. In ihrem Inneren öffnet sich der Raum wie eine aufgeschlagene Bibel.
Die Kapelle kann als Ort für einen Blickwechsel von einzelnen Besuchern oder Passanten genutzt werden, bietet sich aber auch für lithurgische Feiern mit der Gemeinde im Freien, da sich der Baukörper zum Innenhof der Kirchenanlage hin öffnet, wo ausreichend Raum z.B. für eine Bestuhlung vorhanden ist.

 
   
 
     
  Material und Ausführung
Die Kapelle wird in Glas gefertigt und trägt eine Glaskuppel mit Glaskreuz, sowie ein Fenster in Form eines langgezogenen Kreuzes. Sie hat eine Höhe von 3,60 Metern, die Glaskuppel ist 26 cm hoch. Der Außendurchmesser des Korpus hat 2 Meter. Die Wand ist in einem offenen Bogen aus doppeltem Glas gefertigt, die Grafik wird innenliegend gedruckt. Die Innenseite der Wand besteht aus Opakglas, das Fenster in schmaler Kreuzform ist beidseitig transparent. Im Inneren werden die Texte in Sandstrahltechnik in das Glas eingraviert und leicht coloriert. Der Wandbogen steht auf einer Bodenplatte und einem Sockel. Oben schließt er mit zwei Simsen ab, die die Kuppel tragen.
 
   
 
   
 
 
 
   
   
   
 
  Installation für den Empfangsraum der Villa Liegnitz in Potsdam
 
 
  Aufgabenstellung
Der Empfangsraum der Villa Liegnitz in Potsdam soll ein Kunstwerk erhalten, das informativ auf die Historie der Liegenschaft sowie deren Architektur eingeht.

Entwurf – "Geschichte im Spiegel"
Die Installation sieht drei Spiegel vor, die mit den zum Bau gehörenden Spiegeln im Eingang mit Treppe der Villa Liegnitz korrespondieren. Die Korrespondenz ergibt sich, da die Wand des Empfangsraums, der zur Eingangstreppe hin liegt, mit drei Arkaden derselben Größe und Form durchbrochen ist. Auch die Spiegel der Installation haben dieselbe Größe, Form und Einteilung wie die Spiegel des Eingangsbereichs und sie werden auf derselben Anordnung und Höhe an der gegenüberliegenden Wand im Empfangsraum angebracht.

 
   
   
     
  Gestaltung der Spiegel
Ein markantes Kennzeichen der Spiegel sind die Textgestaltungen, mit denen die Installtation über die wechselvolle Geschichte der Villa informiert. Die Gestaltung folgt in ihren Texten und Grafiken den Inhalten der Historie, die in drei zentrale Blöcke – Gründungszeit, NS-Zeit, Gegenwart – aufgeteilt ist.

 
   
   
     
   
     
  Material
Die Teilflächen der drei Spiegel im Raum sind in zwei verschiedenen Glasarten gefertigt. Einige Teilflächen bestehen aus glatten Spiegelflächen und andere aus dichroitischen Spiegelflächen.

Zwei Effekte
Da die drei Spiegel den Spiegeln im Eingangsbereich genau gegenüber angeordnet sind, ergeben sich Spiegelungen, die die Spiegelpaare gegenseitig zurückwerfen. Durch die Spiegelungen wird eine Tiefe erzeugt, die Geschichte symbolisiert.
Der zweite Effekt wird durch die dichroitischen Spiegel erzeugt, die durchscheinend sind und die Farben filtern sodass komplementäre Farbwirkungen entstehen, die auf Wand und Boden geworfen werden.

Beleuchtung
Die Reflektierung der Spiegelflächen profitiert von den zentralen großen Pendelleuchten. Zusätzlich sind an der Stromschiene mehrere Lichtspots angebracht, die von oben Licht auf die Installation für die Farbwirkungen abgeben.

 
   
   
 
   
   
   
 
  Zeitreise Traunstein – Installationen für sechs Standorte im Stadtraum
 
 
  Aufgabenstellung
An sechs Plätzen im Stadtgebiet Traunstein sollen Installationen entstehen, die auf die jeweilige Historie
hinweisen, einen hohen ästhetischen Anspruch erfüllen, einzigartig und unverwechselbar sind
und einen durchgängigen Wiedererkennungswert haben mit dem Potenzial einer Sehenswürdigkeit
für die Stadt Traunstein.

Entwurf – "Schriftrolle Sitzbank"
Der Entwurf sieht für jeden der geschichtlich bedeutsamen Orte im Traunsteiner Stadtgebiet eine Sitzbank vor. Die Sitzbänke haben jeweils die Form einer historischen Pergament-Schriftrolle und sind mit Informationstexten und Illustrationen, die sich auf die Standorte beziehen, ausgestaltet. Die Bänke werden in Bronze gegossen.

Die Form der Schriftrolle weist auf die Geschichte Traunsteins hin:
Schriftrollen wurden in jener Zeit verwendet, als Traunstein erstmals in einem solchen Schriftstück Erwähnung fand. Die auffallende Form der Bänke dient als Wiedererkennungsmerkmal für die Standorte und geht in ihrer individuellen Ausgestaltung auf Besonderheiten der Stadt ein. Die Gestaltung der Standorte geht mit Bild und Text auf deren Historie gezielt ein. Für jede Epoche
wird die entsprechend historisch verwendete Schriftart eingesetzt. Auch die Grafiken gehen auf die Zeit der in Informationstexten beschriebenen Epoche ein.

Platzierung
3. Platz
 
   
Schriftrolle-Sitzbank | Modell  
   
   
   
   
   
Gestaltung der einzelnen Bänke  
 
 

 
 
 
   
 
 
 
   
   
   
 
  Stadtkirche Haiger – Bild für das abschließende Fresko
 
 
  Aufgabenstellung
Die Stadtkirche Haiger ist in ihrem Innenraum mit zahlreichen Fresken aus dem Mittelalter ausgestaltet. Die Malereien zeigen den Kreuzweg Jesu Christi. Das letzte Fresko zeigte die Auferstehungsszene, ist aber verblasst und kaum mehr zu erkennen. Gesucht wurde ein Kunstwerk, das das alte Fresko mit dem Thema Auferstehung durch ein neues Bild ersetzt und im Kirchenraum auf einer Fläche von 75 cm x 2,00 Metern Platz finden sollte.

Entwurf – Auferstehung und Wirkung – Druckgrafik auf Büttenkarton
Die Grafik greift die Figürlichkeit und Farbgebung des Freskenzyklus auf, setzt aber die Figuren in den Hintergrund und hebt den relevanten Text in den Vordergrund. Mit dem Verblassen und Zurücktreten der Figuren bei gleichzeitiger Betonung des Textes hebt sich das Bild vom mittelalterlichen Freskenzyklus deutlich ab und setzt einen Endpunkt, der in die Moderne hinübergreift. Die Figuren im Hintergrund zeigen Menschen aus der gesamten Zeitspanne nach der Auferstehung Christi bis in die Moderne und repräsentieren Diejenigen, die das Evangelium von Anfang an bis heute angenommen haben und für die die Auferstehung Gültigkeit hat. Die Säulenarkade über der Szene greift die Gestaltung des Freskenzyklus ebenso auf wie die Schmuck-Ornamente, in die die Szene eingebettet ist und die sich über das Bild verteilen.
Die Verwendung der Schrifttypen Uncialis aus dem Mittelalter neben der modernen Futura verbindet die Zeit der Entstehung des Freskenzyklus mit der Moderne. Der Fließtext, der über die Figurengruppe läuft, stammt aus dem Johannesevangelium (Joh. 11,25).
Mit dem letzten Satz „Glaubst du das?“ wird der Betrachter unmittelbar angesprochen und zu einer Antwort herausgefordert.

Technik
Die Grafik hat das Format 2000 x 700 mm und wurde in Drucktechnik mit Schablonen und Holzdruckfarben auf Büttenkarton ausgeführt. Der Untergrund ist in Aquarellfarben gehalten. Auf diese wurde mit Holzdruckfarbe aufgedruckt. Durch die Kombination der Aquarell- und Holzdruckfarbe ergibt sich eine Anmutung, die einerseits die kräftige Farbgebung der Fresken und andererseits den partiell verblichenen Zustand des Originalzyklus aufgreift.

Platzierung
2. Platz, und Ankauf der Grafik
 
   
   
 
   
   
   
 
  Kurzfilm zur Ez Chaim Synagoge in Leipzig
 
 
  Aufgabenstellung
Der Verein Notenspur Leipzig schrieb die Erstellung einer Fassadenprojektion aus, die während der Jubiläumsfeier der Ez Chaim Synagoge in Leipzig gezeigt werden sollte. Das Video sollte die Geschichte der Ez Chaim Synagoge, die während der Reichskristallnacht von den Nazionalsozialisten zerstört worden war, ins Zentrum stellen. Gleichzeitig sollte der Film aktuelles Jüdisches Leben in Leipzig dokumentieren.

Konzept – Ez Chaim – Jüdisches Leben in Leipzig
Grundlage des Konzepts ist der Lebensbaum (Ez Chaim = Baum des Lebens / Lebensbaum) und ein Zitat aus dem Tenach, Buch Hiob 14,7-9: „ Denn der Baum hat Hoffnung; wenn er abgehauen wird, so kann er wieder ausschlagen, und sein Schößling geht nicht aus…“
Thema des Videos ist die erfüllte Hoffnung von Leben nach der Zerstörung. Die Dramaturgie dokumentiert das Überwinden von Zerstörung, Unrecht und Feindschaft durch Überleben, Versöhnung und die Pflege von Freundschaft.
Das Konzept sieht mit Intro, Hauptteil, Extro und Abspann vier Teile vor. Während das Intro auf den Aspekt des Tenach eingeht, dokumentiert der Hauptteil in drei Blöcken die Historie jüdischen Lebens in Leipzig vor, während und nach der Nazi-Diktatur. Das Extro geht auf jüdisches Leben im Heute ein, während der Abspann sich wieder mit dem Lebensbaum beschäftigt. Die Musik zum Video
stammt aus der Ez Chaim Synagoge Leipzig sowie vom Leipziger Synagogalchor und unterstreicht die Inhalte der jeweiligen Blöcke.

Ergebnis
Beauftragung zur Realisierung des Kurzfilms gemäß Konzept
 
   
Fassadenprojektion während der Festwoche